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Uwe Techt

Uwe Techt ist Geschäftsführer der VISTEM GmbH & Co. KG und gilt als Vorreiter für die Theory of Constraints (TOC) und des Critical Chain Projektmanagement im deutschsprachigen Raum.

Tel +4962527953070
E-Mail: uwe.techt@vistem.eu

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Wachstum durch Veränderung

Rudolf Burkhard
Mittwoch, 14 Dezember 2016 / Veröffentlicht in Gastbeiträge

Wachstum durch Veränderung

Von Schwarzen Schwänen und gewedelten Hunden 

Gastbeitrag von Rudolf Burkhard

Das „Konzept des Schwarzen Schwans“ haben wir in diesem Blog vor einer Weile bereits vorgestellt: es handelt sich bei einem „Schwarzen Schwan“ um ein seltenes und unvorhersehbares Ereignis mit extremen Konsequenzen. Durch dessen Unvorhersehbarkeit ist es für Unternehmen unmöglich, sich konkret auf einen „(spezifischen) Schwarzen Schwan“ vorzubereiten. Das Unternehmen kann (und muss) sich aber rüsten, um aus Ereignissen jeglicher Art den höchstmöglichen Nutzen zu schlagen: ein anti-fragiles Unternehmen ist auf dem Markt am stärksten positioniert.

Diese Sichtweise ist relevant und wichtig – doch was wäre, würde man die Unvorhersehbarkeit eines „Schwarzen Schwans“ nicht als gegeben hinnehmen, sondern sie als Chance sehen und proaktiv danach suchen? Den „Schwarzen Schwan“, der alle überrumpelt, findet man zwangsweise dort, wo alle anderen nicht hinschauen.

Mut zum einzigartigen Wettbewerbsvorteil 

Ein gutes Beispiel für das Phänomen des „schwarzen Schwans“ ist die U.S.-Automobilherstellung der 50er und 60er Jahre. Die Qualität der Produktion war schlecht, die Autos pannenanfällig und unzuverlässig. Doch der Großteil der Kunden war zufrieden – schließlich hatten sie nichts, woran sie ihr minderwertiges Produkt messen konnten! Nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Kunden war sehr unzufrieden mit ihrem Kauf. Der Industrie reichte das aus und sie ging entsprechend davon aus, dass es am Produkt nichts zu verbessern gab. Dabei war das keineswegs der Fall – dies erkannten zu ihrem großen Vorteil die japanischen und deutschen Hersteller und konnten so den US-Markt vollkommen auf den Kopf stellen.

Was können wir daraus lernen? Der „Schwarze Schwan“ ist keineswegs vollkommen unvorhersehbar – man muss nur wissen, wo man hinschauen muss. Das ist ganz sicher nicht dort, wo der Hauptteil der statistischen Verteilung liegt – denn die bekommt genug Aufmerksamkeit. Es lohnt sich also, dem „long tail“ (langer Schwanz) Aufmerksamkeit zu schenken, wo sich nur wenige tummeln: dort kann Ihre Chance liegen, den nächsten „Schwarzen Schwan“ Ihrer Industrie auszunutzen. Hier hätten wir also ein typisches Beispiel der schönen Redewendung „Der Schwanz wedelt mit dem Hund“:

wachstumdurchveraenderung

Finden Sie den „schwarzen Schwan“ am Ende der statistischen Verteilung?

In der Praxis ist dies sicherlich nicht so einfach, erfordert es doch ein radikales Umdenken Ihrer bestehenden Maximen und Überzeugungen. Auch Ihr Unternehmen funktioniert innerhalb der etablierten Parameter Ihrer Branche. Doch nur, weil etwas seit vielen Jahrzehnten auf diese Weise – vielleicht sogar ziemlich erfolgreich – läuft, bedeutet dies nicht, dass nicht erhebliches Verbesserungspotential besteht. Ihre Kunden sind möglicherweise zufrieden, weil sie nichts Anderes gewohnt sind. Käme plötzlich ein unerwartet besseres (regelrecht unvorhersehbares!) Angebot, würden auch sie schnell erkennen, wie minderwertig alle bisherigen Produkte waren.

 Der Blick ins Innere: wo ist unser Schwan?

Natürlich finden Sie „Ihren Schwarzen Schwan“ nicht im Markt, sondern vor allem innerhalb des eigenen Unternehmens: um ihn ins Leben zu rufen, müssen Sie Ihr internes Potential identifizieren und entwickeln, um diesen „Schwarzen Schwan“ auch tatsächlich ins Leben zu rufen. Auch hier lohnt es sich, den Blick dorthin zu wenden, wo die anderen nicht hinschauen. Finden Sie heraus, wo sich das größte Veränderungspotential befindet: allein dort sollten sich Verbesserungsmaßnahmen fokussieren. Alles andere ist verschwendete Energie.

Sie können hier dem Paretoprinzip vertrauen, welches besagt: 80% aller Ergebnisse werden mit 20% des Gesamtaufwandes erzielt. In den meisten Unternehmen ist das Verhältnis gar noch ausgeprägter, da es sich um ein System mit gegenseitigen Abhängigkeiten handelt: hier tendiert es eher zu 99:1! Ein Team, eine Ressource bestimmt oft den Gesamtdurchsatz des Unternehmens. Alle anderen Bereiche können ihre Performance noch so sehr verbessern, es wird an der Produktivität nichts ändern. Um diesen Engpass zu identifizieren und optimal auszunutzen, bieten sich die Fünf-Fokus-Schritte an:

1.    Identifiziere den Engpass.
2.    Entscheide, wie der Engpass optimal ausgenutzt werden soll.
3.    Ordne alles andere der Entscheidung unter, den Engpass auszunutzen.
4.    Erweitere den Engpass.
5.    Wiederhole die Schritte, sofern sich der Engpass verschoben hat; lass keine Trägheit zu.

Mehr Details zu der Anwendung der 5-Fokus-Schritte finden Sie in diesem Beitrag. Nur, wenn alle Verbesserungsinitiativen sich auf diesen begrenzenden Faktor konzentrieren und sich alle anderen Bereiche dieser Ausnutzungs-Entscheidung unterordnen, kann die Leistungsfähigkeit wirklich bedeutend erhöht werden.

Das Unerwartete entspringt neuem Denken

Trotz der obigen Erkenntnisse sind Leistungskennzahlen in den meisten Unternehmen so aufgebaut, dass jeder Manager dafür belohnt wird, seinen eigenen Bereich zu optimieren (oder dafür bestraft, wenn er es nicht tut). Denn leider hängen viele Manager immer noch den überholten Prinzipien des Taylorismus an: die Maximierung der Effizienz aller Ressourcen. Eine unbenutzte Ressource wird als große Verschwendung angesehen, und auch Mitarbeiter fürchten um ihren Job, wenn sie nicht zu jedem Zeitpunkt beschäftigt aussehen.

Dabei ist unter anderem längst belegt, dass dieser Effizienzdrang kontraproduktiv ist und Lieferzeiten verlängert. Nur der Engpass hat bei voller Kapazität zu laufen, denn jeder andere Bereich trägt nur unnötig zum Work in Process bei – zusätzliche Arbeit, die der Engpass nicht (schneller) bearbeiten kann. Littles Gesetz aber lehrt uns: Durchlaufzeit = WIP / Durchsatz, und so werden die Lieferzeiten durch diese zusätzliche angebliche Produktivität nur weiter verlängert. Sobald die Lieferfristen verschoben werden, haben die Nicht-Engpass-Bereiche natürlich wieder freie Kapazitäten und erzeugen noch mehr WIP. Ein Teufelskreis!

Trotz ihrer belegten Ineffizienz ist diese Vorgehensweise auch heute noch weit verbreitet. Die meisten Kunden sind daher übermäßig lange Lieferzeiten gewohnt und erwarten sie sogar (und bauen sie auch in ihre eigene Planung mit ein). Etwas Anderes ist gar nicht vorstellbar – was aber keineswegs bedeuten muss, dass es nicht möglich ist! Es braucht nur ein radikales Umdenken der Vorgehensweisen in Ihrem Unternehmen. Die dafür nötigen Werkzeuge finden Sie zum Beispiel in Uwe Techts Buch Projects That Flow oder auch auf diesem Blog.
Dieser „Konsens“, dem alle anhängen, kann Ihre Chance sein: denn auch, wenn sich keiner in der Branche mit dieser angeblich unlösbaren Problematik beschäftigt, bedeutet das nicht, dass eine Verbesserung keine Auswirkung hätte.  Käme nun ein „Schwarzer Schwan“ in Form dramatisch verkürzter Lieferzeiten einher, würden auch derzeit resignierte Kunden das enorme Potential für sich selbst sofort erkennen. Für den Rest des Marktes wäre es ein rüdes Erwachen. Doch den „Schwarzen Schwan“ haben sie nur nicht kommen sehen, weil sie nicht an der richtigen Stelle gesucht haben.

___________________

Quelle: http://www.toc4u-focus.com/2011/01/black-swans-in-our-supply-chain.html

Tags: Fokus, Fünf-Fokus-Schritte, Kontinuierliche Verbesserung, Rudolf Burkhard, Schwarzer Schwan, Veränderungsmanagement, Wachstum

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