Was wäre, wenn im Jahr 2030 exakt so viele Projekte in Organisationen durchgeführt würden, wie tatsächlich optimal bearbeitet werden können? Das Arbeiten innerhalb der Unternehmen würde sich fundamental verbessern – und die Rolle des Projektmanagers wäre eine völlig Neue.
Dies ist ein Beitrag von Wolfram Müller (Sales Director, VISTEM) zur Blogparade des „Projektmagazins“ mit dem Thema: Die Arbeitswelt im Projektmanagement im Jahr 2030.
Wenn ich an das Jahr 2030 denke, dann habe ich einen Traum: Ich träume davon, dass wir bis dahin den größten Denkfehler im Management und Projektmanagement beseitigt haben. Mit diesem Denkfehler hängen über 90 Prozent der Probleme zusammen, die wir managen. Der Denkfehler, den ich meine, steckt in diesem Satz:
„Alle müssen immer beschäftigt sein.“
Von Vollauslastung zur Überlastung im Projektmanagement
„Alle müssen immer beschäftigt sein“: Dieser Satz beschreibt die Idealvorstellung einer ununterbrochenen Vollauslastung. Idealvorstellung? Gilt dieser Satz beispielsweise als erstrebenswert für die Produktion? Nein. Man lastet keine Maschine zu 100 Prozent aus, sondern die Auslastung wird unterhalb der 100 Prozent gehalten. Gilt diese Maxime als erstrebenswert für den Straßenverkehr? Nein. Eine Straße, die zu 100 Prozent ausgelastet ist, wird weniger als Idealvorstellung gehandelt, sondern schlichtweg als STAU bezeichnet. Und wie ist es im Projekt- und Multiprojektmanagement? Hier strebt man allzu oft nach einer permanenten Vollauslastung und überlastet damit kontinuierlich das System.