Alptraum Projektarbeit?
Dass es Projekte geben kann, die nicht „nerven“, auch das haben viele vermutlich schon einmal erlebt. Nämlich dann, wenn ein Projekt höchste Priorität bekommt. Dann lässt jeder im Unternehmen ungefragt alles andere stehen und liegen und schenkt dem Projekt vollste Aufmerksamkeit. Dann ist es durchaus möglich, ein einzelnes Projekt in einem Bruchteil der üblichen Zeit (und weit unter Projektplan) zu verwirklichen. Und weshalb macht man es nicht immer so, stattet Projekte mit optimalen Ressourcen aus, macht unterbrechungsfreies, fokussiertes Arbeiten möglich, wenn man doch eigentlich weiß, wie es funktionieren kann?
Im ersten Teil meines Blogartikels hatte ich über eine Grundannahme geschrieben, die mir auf Unternehmensebene begegnete: „Menschen in Organisationen würden suboptimal arbeiten. Das Management müsse nun, unter Einsatz geeigneter Methoden dafür sorgen, dass die Mitarbeiter wieder optimaler arbeiten.“ Jedoch stellte ich dabei immer wieder fest: dass mit dieser Haltung (trotz Darstellung eindeutiger rationaler Ursache- und Wirkungszusammenhänge) die Begeisterung in der Umsetzung nicht besonders groß war.
Verspätungen, fehlende Ressourcen, zu viele Änderungen, überzogene Budgets …
Egal, ob Führungskraft eines mittelständischen Unternehmens oder Leitungsebene innerhalb eines Konzerns: Die Teilnehmer meiner Workshops kennen die zahlreichen Fallstricke des Projektgeschäfts. Denn irgendwie haben sie alles, was bei Projekten „schief gehen“ kann, schon mal gehört und/oder selbst erlebt. Die volle Aufmerksamkeit und Zustimmung meiner Workshop-Teilnehmer ernte ich stets dann, wenn ich gleich zu Beginn bewusst überspitzt zusammenfasse:
„Projekte, die nerven doch einfach nur“.