Anfang 2000 startete das Kevlar®-Werk im nordirischen Maydown ein Projekt, um seine Kapazitäten zu erhöhen. Ursprünglich hat die technische Abteilung geplant, das Projekt im November des gleichen Jahres zu beenden. Das Management aber erwartete einen viel früheren Projektabschluss, da Kevlar®- Nachfrage die Lieferfähigkeiten des Werkes weit überschritt. Die Geschäftsführung verlangte eine Fertigstellung spätestens Anfang Oktober.
Während des Trainings und der Weiterbildung mit Lieferanten, Subunternehmern und internen Ressourcen entdeckte das Werksmanagement schnell, dass die verkürzte Projektlaufzeit auf hohen Widerstand stieß. Lieferanten unterstellten DuPont anfangs, dass sie sie ausnutzen wollten. Um von allen Beteiligten die nötige Unterstützung zu bekommen, musste DuPont sicherstellen, dass alle Angestellten1, Subunternehmer und Lieferanten durch die verkürzte Laufzeit keinen Schaden tragen würden. Noch besser wäre es sogar, wenn alle Projektteilnehmer davon profitieren würden.
Das Projektteam analysierte die Situation anhand eines logischen Ursache-Wirkungs-Prozesses, um zwei Ansätze zu entwickeln, wie das Projekt erfolgreich verkürzt werden könnte.
Das Konzept der “Engines of Disharmony” haben wir in einer Reihe vorheriger Artikel bereits behandelt. Dies sind die in vielen Unternehmen gängigen Praktiken, die Mitarbeiter daran hindern, ihren bestmöglichen Beitrag ans Unternehmen leisten zu können. An ihre Stelle treten die „Engines of Harmony“, die zur harmonischen und produktiven Zusammenarbeit aller Verantwortlichen führen.
In diesem Gastartikel sucht IAN HEPTINSTALL, dieses Konzept der „Engines of Harmony“ Harmonie auf Bauprojekte anzuwenden.
Immer mehr Arbeitgeber bestätigen ihren Mitarbeitern heutzutage gerne lautstark und öffentlich, sie seien ‚das wahre Kapital des Unternehmens‘, und dass ‚glückliche Mitarbeiter zu einem gesunden Unternehmen führen‘. In der Praxis ist dies oft kaum mehr als ein reines Lippenbekenntnis. Das Arbeitsumfeld in viel zu vielen Unternehmen ist frustrierend, von Misstrauen und Konflikten geprägt und demotivierend.
Das mag nicht verwundern, denn „Menschliches, Allzumenschliches“ ist sicher eines der schwierigsten Elemente effektiven Managements. Zufriedenheit lässt sich schlecht messen und menschliche Verhaltensweisen und Reaktionen werden gern als unvorhersehbar und irrational (da emotional) abgetan.