Das Konzept der Antifragilität ist seit Nassim Talebs neuestem Buch ein heißes Gesprächsthema. Wir haben es in diesem Beitrag bereits kurz vorgestellt – basierend auf einer kurzweiligen Einführung von Taleb selbst. Das Thema griff auch Dr. Alan Barnard bei der diesjährigen TOCICO-Konferenz auf und nannte seinen Vortrag Was uns nicht umbringt, macht uns stärker – oder nicht… 1 Alan erläuterte, wie die Theory of Constraints dabei helfen kann, Systeme (Unternehmen, Lieferketten oder auch Personen) antifragiler zu machen.
Die Welt ist unvorhersehbar
Talebs Theorie der Antifragilität ist eine logische Folge seiner vorherigen Forschung zu Unsicherheit und Zufall. Talebs Erfahrungsschatz liegt zwar vor allem im Investmentbanking (wo Probabilitätsrechnungen besonders relevant sind), doch ist sein Konzept des Schwarzen Schwans (ebenfalls ein Bestseller) leicht auf andere Bereiche auszudehnen. Schwarze Schwäne sind unwahrscheinliche Ereignisse mit beträchtlichen Folgen. Im Nachhinein werden sie oft rationalisiert („die Vorzeichen waren schon da!“), doch meist sieht sie niemand kommen.
Weil Nassim Taleb im September nicht persönlich bei der TOCICO-Tagung in Südafrika dabei sein konnte, stellte er in einem kurzen Videovortrag das Konzept der Antifragilität vor:
Fragil und antifragil am Beispiel einer Kaffeetasse
Aus seiner Berufserfahrung als Derivatehändler weiß Taleb, dass Volatilität und Schwankungen mehr Vor- als Nachteile haben. Systeme und Menschen, die aus unvorhergesehenen Situationen Nutzen ziehen können, bezeichnet Taleb als antifragil.