Eine der tödlichsten Sünden im Multiprojekt-Umfeld besteht darin, ein Projekt in einer Multiprojekt-Umgebung so zu managen, als wäre es ein Einzelprojekt.
Nahezu jede Entscheidung, jede Handlung innerhalb eines Projekts hat Auswirkungen auf die anderen Projekte und damit die Organisation. Was für das einzelne Projekt gut ist, kann sehr schlecht für andere Projekte und für das Unternehmen sein. Einige Beispiele:
- Um schnell mit einer Software-Lösung online gehen zu können, lässt der Projektmanager „dirty hacks“ zu.
- Um Kosten für das Projekt zu sparen, besteht der Projektmanager darauf, den besten (und damit schnellsten) Mitarbeiter für eine bestimmte Aufgabe zu bekommen.
- Um so schnell wie möglichst fertig zu werden, wird das Projekt so früh wie möglich gestartet.
- Um eine Verzögerung aufzuholen, sorgt ein Projektmanager dafür, dass Mitarbeiter Aufgaben in anderen Projekten unterbrechen.
- … [Fallen Ihnen weitere Beispiele ein? bitte schreiben Sie einen Kommentar dazu!]
Dennoch: Projektmanager werden aufgefordert, sich um „ihr“ Projekt zu kümmern und sie werden in erster Linie daran gemessen und danach beurteilt, wie ihr Projekt performt. Die Auswirkungen auf das Unternehmen werden dabei i.d.R. bestenfalls nachrangig berücksichtigt. So schneidet sich das Multiprojekt-Unternehmen ins eigene Fleisch.