Warum ist es so schwierig, neue Projekte durchzusetzen? Oft wird bereits monatelang daran gearbeitet, Pläne in die Praxis umzusetzen, aber richtig viel hat sich in dieser Zeit nicht verändert. Woran liegt das?
Mitarbeiter sind keineswegs dumm, faul oder widerwillig. Das Problem ist nur, sie sind beschäftigt. Sie sind beschäftigt mit dem, was sie ihre „richtige Arbeit“ nennen.
Denken Sie mal an alle Strategien, deren Scheitern Sie bereits erlebt haben. Wie sind die gestorben? Sind sie spektakulär mit lautem Getöse in sich zusammengebrochen oder ist ihnen allmählich die Luft ausgegangen? Sind sie langsam von der täglichen Routine erdrückt worden?
Das liegt an der ungeheuren Menge Energie, die allein schon benötigt wird, um das Geschäft am Laufen zu halten und die täglichen Aufgaben zu erledigen, die wir den ‚Wirbelsturm‘ nennen. Und der erstickt alle Aktivitäten zur Durchsetzung der Strategie.
70 % der strategischen Fehler scheitern an schlechter Ausführung durch die Führungskräfte; es ist selten ein Mangel an Ideenreichtum oder Visionen.
Führungskräfte verbringen ihre Arbeitstage entweder damit, gegen den Wirbelsturm anzukämpfen oder sie kümmern sich um die richtigen Kennzahlen, wie Umsatz, Kosten usw Umsatzstatistiken. Zu viele Ziele werden auf einmal verfolgt.
Und während die verschiedenen Prioritäten vom Wirbelsturm des Tagesgeschäfts gründlich durcheinander gewirbelt werden, verlieren die Führungskräfte die Ziele aus den Augen. Sie messen alles, aber die Zahlen hinken hinter der Wirklichkeit hinterher. Es ist, als ob man Auto fährt und dabei nur den Rückspiegel sieht.
Die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Projekten sind Untätigkeit, Unentschlossenheit und Baharrlichkeit. Es gibt 4 Stolperfallen (die wir beim Kunden über den S&T abdecken, aber tun wir das auch bei unseren Mitarbeitern?)
1. Mitarbeiter kennen das Ziel nicht
2. Mitarbeiter wissen nicht, was sie tun müssen, um das Ziel zu erreichen
3. Mitarbeiter haben keine Ahnung, wo sie auf dem Weg zum Ziel stehen
4. Mitarbeiter fühlen sich nicht für das Ziel verantwortlich
Es braucht viel Energie, um gegen den „Wirbelsturm des Alltags“ und gleichzeitig die Energie für die Zielverfolgung aufzunehmen. Das Dringende sticht immer wieder das Wichtige.
Es gibt Regeln, um gegen den Wirbelsturm Veränderungen durchzusetzen. Und diese Regeln werden unwissentlich ignoriert. Mit einigen klaren Regeln ist Durchsetzung auch gegen den Wirbelsturm möglich. Vier, um es genau zu nehmen. Die vier Disziplinen erfolgreicher Umsetzung:
Abbildung 1: Quelle: http://www.franklincovey.de/die-4-disziplinen-erfolgreicher-umsetzung/
Disziplin 1: Fokus auf das absolut Wichtige
Eine Konzentration der Ressourcen auf wenige Ziele gleichzeitig muss erfolgen. Klare Verantwortungen werden festgelegt und der Fokus auf die Frühindikatoren gerichtet. Es gilt nur noch Konzentration auf die absolut wichtigsten Ziele – und hinter allem steht „messen, messen, messen.“
Disziplin 2: An den Frühindikatoren für Erfolg arbeiten.
Es ist wichtig, den richtigen Engpass zu identifizieren und festzustellen, welche Change-Initiative die größte Wirkung entfalten wird. Der Fortschritt der Umsetzung muss immer wieder neu überprüft werden.
Disziplin 3: Ergebnisse kontinuierlich messen.
„Um ein Ziel, das man niemals vorher erreicht hat zu erreichen, muss man Dinge tun, die man vorher niemals getan hat.“ (Steven R. Covey)
Was wird gemessen und wie?
Covey unterscheidet nach Fortschrittskennzahlen und nach Ergebniskennzahlen. Mit Fortschrittskennzahlen werden Mitarbeiter zu strategischen Partnern! (Fortschrittskennzahlen lassen sich leichter beeinflussen, sind aber schwerer zu messen). Ergebniskennzahlen sind oft zu weit weg für das tägliche Messen.
Wie die Zielerreichung gemessen wird, muss festgelegt werden.
Prioritäten werden durch Unterscheidung nach wichtig/dringend/nicht wichtig/nicht dringend gesetzt. Und das regelmäßig, Woche für Woche.
Auch kritische Faktoren in der Umsetzung werden so schnell deutlich und können wirksam gesteuert werden.
Disziplin 4:Regelmäßig Verantwortung einfordern.
Wichtige Fragen, die es hier zu klären gilt, sind dabei nicht nur „Wer macht was, mit welchem Ziel und welchen Mitteln“, sondern vor allem auch „Welche Regeln gelten für die Zusammenarbeit im Team?“
Abbildung 2: Grafik erstellt von CJ – Wöchentliche Meetings: Messen der Fortschritts- und Ergebniskennzahlen
Mit diesen vier Grundprinzipien können Sie das absolut wichtigste Ziel konsequent und kontinuierlich umsetzen, eine Umsatzkultur entwickeln, die zum nachhaltigen Wettbewerbsvorteil wird und die nächste Generation umsetzungsstarker Top Führungskräfte heranziehen. Deshalb zum Abschluss noch ein Zitat von Steven R. Covey: „Man kann nicht durch Reden eine Situation lösen, in die man sich durch Handeln erst hineinmanövriert hat.“
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Videomaterial mit freundlicher Genehmigung von
Christiane Lohrmann, Senior Marketing Manager, FranklinCovey | Deutschland, Schweiz, Österreich
und deutsches Voiceover mit Genehmigung von Thomas Witt, Geschäftsführer, Thomas Witt Consulting GmbH