(Nicht nur) bei Veränderungsprozessen finden sich Führungskräfte häufig in als unauflösbar erlebten Zwickmühlen wieder: Sie selbst werden gemessen an Kennzahlen, fühlen sich verantwortlich für ihre Mitarbeiter und wollen beidem gerecht werden. Dabei zerreiben sie sich nicht selten zwischen diesen Polen. Zudem können sowohl Berater als auch Führungskräfte mit Ambivalenzen konfrontiert werden, greift man mit Methoden und Tools gezielt ein, um unternehmerische Prozesse zu beschleunigen oder zu verändern.
Was können Führungskräfte und Berater gewinnen, wenn sie zukünftig bei Veränderungsprozessen eine würdevolle Gestaltung als erfolgsrelevanten Faktor definieren?
Geht es darum „Change zu managen“ oder „Veränderungsprozesse zu gestalten“, dann kommt der Mensch sprachlich nicht mehr vor. Stattdessen redet man über „Head Counts“, „Human Resource“ oder „Human Capital“. Doch diese Ver-„sachlichung“ kann sich in der Praxis als veritabler Hemmschuh entpuppen. Denn ob Veränderungsprozesse gelingen, hängt nicht an einem abstrakten Human Capital, sondern steht und fällt mit der Umsetzungsbereitschaft der Menschen im Unternehmen. Und Menschen wollen nicht als Sache, sondern in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen werden, betont Tilman Peschke von Peschke Consulting. Er fragt deshalb: Was ist es denn, was uns Menschen von der Maschine unterscheidet? Seine Antwort: Es sind die Gefühle, das Aufeinanderbezogensein, Kreativität, die Fähigkeit jedes Einzelnen Neues zu erschaffen. Wird der Mensch in dieser Einzigartigkeit nicht gewürdigt, dann sinke unwillkürlich die Kooperationsbereitschaft des Einzelnen für Veränderungsziele.
Peschkes Fazit: Eine würdevolle Gestaltung von Primärbeziehungen, also den Beziehungen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, ist die Grundlage für stabile Veränderungen und damit für erfolgreiches Changemanagement.
Dies ist Teil 8 einer 8-teiligen Serie:
1. Warum Change?
2. Häufige Probleme bei Veränderungsinitiativen
3. Gründe für Widerstände
4. Widerstände abbauen
5. Argumente gegen konkrete Widerstände
6. Vorbereitung
7. Robuste Planung
8. Erfolgreiche Umsetzung
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Ein solider Projektplan und eine informierte, überzeugte Belegschaft bieten Ihnen die besten Rahmenbedingungen für eine reibungslose Umsetzung Ihres Verbesserungsprojektes. Alle Beteiligten erkennen den Sinn der Veränderung und wissen zu jedem Zeitpunkt, was sie zu tun haben, um das erwünschte Ziel zu erreichen. Im Idealfall läuft das Projekt nun fast von selbst.
Dies ist Teil 7 einer 8-teiligen Serie:
1. Warum Change?
2. Häufige Probleme bei Veränderungsinitiativen
3. Gründe für Widerstände
4. Widerstände abbauen
5. Argumente gegen konkrete Widerstände
6. Vorbereitung
7. Robuste Planung
8. Erfolgreiche Umsetzung
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Robuste Planung ist unabdingbare Voraussetzung jeder erfolgreichen Initiative. Zu oft wird dieser Aspekt vernachlässigt – erscheint er doch vielen Managern als trocken und realitätsfern; sie möchten lieber gleich „zur Tat schreiten.“ Doch wer keinen Plan hat, der kommt schnell vom Pfad ab. Bei guter Planung hingegen läuft die Umsetzung fast von selbst: der Plan bietet Ihnen eine übersichtliche Roadmap, die Sie nur noch abzuschreiten brauchen. Etwaige unerwünschte Nebenwirkungen haben Sie bereits durchgearbeitet und Gegenmaßnahmen ergriffen. Zugleich hilft er bei der Überwachung Ihrer Fortschritte oder etwaiger notwendiger Kurskorrekturen. Gehen Sie also bei der Planung mit der nötigen Sorgfalt vor!
Dies ist Teil 6 einer 8-teiligen Serie:
1. Warum Change?
2. Häufige Probleme bei Veränderungsinitiativen
3. Gründe für Widerstände
4. Widerstände abbauen
5. Argumente gegen konkrete Widerstände
6. Vorbereitung
7. Robuste Planung
8. Erfolgreiche Umsetzung
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Haben wir in Teil 1 und 2 analysiert, weswegen Change-Projekte häufig scheitern, dann geht es jetzt endlich daran, in die Zukunft zu schauen: wir müssen eine Veränderungsinitiative entwerfen, die die erwähnten Problemen von vorneherein eliminiert.
Entscheiden, was zu tun ist… und was nicht
Es gibt unendlich viel zu tun – doch Sie haben nicht unendlich viel Geld, Zeit oder Ressourcen! Die Entscheidung, welche der unzähligen potentiellen Verbesserungen Sie als Nächstes in Angriff nehmen sollen, ist nicht zu unterschätzen. Die falsche Entscheidung kann nicht nur Zeit und Geld verschwenden, sondern auch unerwartete negative Effekte haben und somit das Unternehmen schwächen. Doch selbst unter mehreren guten Ansätzen werden Sie die richtige – dringendste, wirkungsvollste, durchschlagendste – Verbesserung finden müssen (siehe auch Herbert Simons Konzept des Menschen als „Satisficer“ – auf diesem Blog hier zu finden).
Dies ist Teil 5 einer 8-teiligen Serie:
1. Warum Change?
2. Häufige Probleme bei Veränderungsinitiativen
3. Gründe für Widerstände
4. Widerstände abbauen
5. Argumente gegen konkrete Widerstände
6. Vorbereitung
7. Robuste Planung
8. Erfolgreiche Umsetzung
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Im vorigen Beitrag haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um Widerständen soweit wie möglich vorzubeugen. Hier gehen wir nun auf einige konkrete Einwände von Mitarbeitern ein, denen wir in unserer Arbeit besonders häufig begegnen, und erklären, wie Sie ihnen begegnen können.
Wir haben keine Zeit, weil wir eh schon so im Stress sind
Dies ist eine verständliche Sorge, denn in den meisten Projektumgebungen sind chronische Verspätungen, Prioritätenwechsel und ständiges Multitasking der Normalzustand. In einer Umgebung, in der alle viel zu viel zu tun haben, ist daher der erste Schritt, das negative Multitasking zu eliminieren und damit freie Kapazitäten zu schaffen.